Samstag, 4. Oktober 2008

SPIEGEL Bericht 33/2008 "Globale Informationsgesellschaft"

Vorab folgende Bemerkung: Ich bin sehr intensiver Spiegelleser und darf Ihnen auch zum nachstehenden Bericht danken. Leider haben die umfangreicheren Berichte, bei denen auch mehrere Verfasser zeichnen ein redaktionelles Manko, einmal in Ihrer "bandwurmförmigen" Länge, in der zwangsweise Wiederholungen vorkommen und die zu Unübersichtlichkeiten führt. Unterbrechungengen des Gesamttextes durch Zwischenüberschriften wären wünschenwert. Danke. Die Globale Informationsgesellschaft. Im gegenständlichen SPIEGEL-Bericht wird eingangs von einem Treffen der "Globalen Informationsgesellschaft" berichtet, dass man vor der inzwischen eingetretenen Datenflut und einer Internet-Lawine Angst bekäme, die offensichtlich von Jugendlichen in der unprofessionellen Art und Weise einer überbordenden Datenbenutzung in den letzten Jahren ausgelöst wurde. Der Unterzeichnet wird in diesem Jammr an das Gedicht "Der Zauberlehrling" von J.W. von Goethe erinnert ...Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.... Nein, das trifft hier bestimmt nicht zu; Unsere Gesellschaft hat sich im vergangenen Jahrhundert zuviel mit Kriegeführen, mit Waffentechnik, mit gigantischen Wiederaufbauprogrammen beschäftigen müssen und so wurde in der Folgezeit in anderen wiederentdeckten Aktivitäten gerne übertrieben. Es st bestimmt ncht so, daß Kinder und Halbwüchsige im Internet die Szene beherrschen. Wenn ja, dann ist es vielfach so, daß deren Eltern wenig oder keine Zeit für sie haben und dafür den PC anschaffen! Neben der Datentechnik geschieht was Ähnliches im "Urlaubmachen". Das ursprüngliche Ziel einer Suche nach Erholung wird diese über die ebenfalls rasant entwickelte Verkehrstechnik durch reine Neugierde und einem ungebremsten Erlebenswillen ersetzt. So manches Andere ist in dieser Zeit ebenfalls aus dem Ruder gelaufen. Online von früh bis spät. Im Datenverkehr führt das zu "Online von früh bis spät" Allerdings ist in der Datentechnik ein interessantes Phänomen zu beobachten, das die Sache noch verkompliziert: üblicherweise erobern uns technische Neuheiten in den Altersgruppen "von oben nach unten". In der Datentechnik und insbesonders in der grenzenlosen Vernetzung scheint es umgekehrt verlaufen zu sein: besonders im schulischen Bereich sind die jungen Leute in der Verwendung des Internet heute noch meist ihren Lehrern voraus. Da nützt es nichts, wenn letztere schnellstens massenweise PC anschaffen und damit ihren Fortschritt zu beweisen versuchen, wenn die Lehrer selbst von der Materie kaum etwas verstehen. Die mittlere Generation hat zu lange auf diese Entwicklung herablassend ragiert, und auch heute noch findet man in talk.shows mittlere und ältere Herren, die im Brustton der Überzeugung den Schreibcomputer mit Hinweis auf ihre Schreibmaschine aus den 50er Jahren ablehnen. Dies in der Annahme, besonders fortschrittlich zu sein. So geschehne erst kürzlich bei Maischberger durch den bekannten Kabarettisten Werner Schneyder als Teilnehmer. Es war erbärmlich. Zum Thema "Abschreiben": Kopiert und abgeschrieben wurde schon immer, selbst von renommierten Autoren: wer erinnert sich nicht an diesbezüglichen Aussagen von Raich Ranitzky in seiner Sendung "Das literarsiche Quartett", der sich nicht scheute, auch berühmte Autoren zu diesem Thema anzuprangern. Hier haben die Lehrer die Chance, ihre Schützlinge in die professionelle Technik des Recherchierens und auf die Pflicht der Quellenangabe hinzuweisen. Setzt man die kopierte Stelle in Gänsefüße und versieht das Ganze am Ende mit einer Fußnote mit der Quellenangabe, so ist die Sache in Ordnung, wenn es sich auch noch in den Kontext des übrigen Berichtes einfügt und nicht isoliert da steht. Möglicherweise hat aber der Lehrer auch davon keine Ahnung! Macht Google dumm? Nein bestimmt nicht. Google hat kürzlich einen Wettstreit mit den Autoren des Großen Brockhaus gewonnen. Die Kommission hat nach eingehender Überprüfung Google die Note 1,5 und dem Brockhaus die Note 2,0 gegeben. Goole macht somit ebenso wenig dumm, wie die Lektüre im Brockhaus. Wikipedia dagegen ist damit nicht zu vergleichen. Letztere ist eher ein Quellenhinweis zu gesuchten Schlagwörtern, sicher ohne die dabei zitierten Werke inhaltlich auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Das wird dabei dem Interessenten überlassen. Dr.Zuse. Dr. Zuse hat mit den beschriebenen Datentechniken noch nichts zu tun. Er war von Beruf Bauingenieur und hat sich in der Ausführung der Projekberechnungen an der wiederholten Berechnung von z.B. Belastungwerten über simple Formeln geärgert. Daher sein Geständnis, "seine Faulheit habe ihn zum Computer gebracht". Zuse hat jedoch im Jahr 1942 ein Grundsatzpatent beim Deutschen Patentamt eingereicht mit der kennzeichnenden Beschreibung, aus welchen "Einzelwerken" so ein Gerät zusammenzusetzen sei. Darin ist die Rechenmaschine in ihren Komponentenwie folgt beschrieben: sie muß folgende Teile aufweisen: a) ein Speicherwerk, ein Rechenwerk und c) ein Programmwerk. Das alles natürlich mit entsprechenden Beschreibungen und einem funktionierenden Modell, in Zeichnungen dargestellt.. Zuse hat in den 50er Jahren aus finanziellen Gründen seine schwebenen Patentanmeldungen an einen Norddeutschen Elektronikkonzern abgetreten, der sich nun seinerseits über die betriebseigene Patentabteilung um deren Erteilungen beim Deutschen Patenamt in München bemühte. Auch die genannte Patentanmeldung aus dem Jahre 1942 war noch dabei. In diesen Jahren arbeitete ich in dieser Patentabteilung und kam dabei mit Dr.Zuse und dessen Patenten zusammen. Zu seinem Leidwesen wurde das genannte Grundsatzpatent vom Deutschen Patentamt nach weiteren Jahren der Auseinandersetzungen wegen "mangelnder Erfindungshöhe" nicht erteilt. Entgegengehalten wurden die Arbeiten des Mr. Babbage aus den USA, der seinerzeitdie mit Lochkarten gesteuerten Webstühle erfunden und damit die Arbeiten des Dr.Zuse vorweggenommen hätte. Wer's glaubt .... Der SPIEGEL-Bericht enthält noch weitere Ausführen zur gegenständlichen Thematik, Aus Zeitlichen Gründen will ich es aber bei diesen Bemerkungen belassen. Dr.Ing. Peter Aichner, Weinbergstraße 39, Brixen Südtirol.

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